Ursprünglich firnissten die Künstler (später eher
Angestellte der ausstellenden Galerie) die auszustellenden Bilder: Damit wurde
die Arbeit ‚endgültig abgeschlossen‘, da ein Weitermalen hinterher faktisch
unmöglich war. Der Firnis war zwar primär ein Oberflächenschutz, verändert aber die Farben erheblich. Künstler hatten sich demgemäß auf die Wirkung ihrer
Farben nach dem Firnissen einzustellen. Im Lauf der Zeit entstand allerdings
der Brauch, dieses ‚Firnissen‘, das der förmlichen Ausstellungseröffnung
voranging, mit einer Feier im Kreis von Freunden und Auftraggebern zu würdigen.
Später verschwanden die Unterschiede, und aus der Vernissage wurde
‚Ausstellungseröffnung‘
Quelle Wikipedia
Da ich meine
Bilder nicht firnisse und meine Ausstellung bereits seit zwei Wochen am
laufen ist, nenne ich meinen Anlass auch nicht Vernissage. Ausstellungsapéro passt da besser. Alles ist bereit, eigentlich sollte nichts mehr schief gehen. Die Einladungen und E-Mails
sind bereits seit Wochen verschickt, der
Prosecco für die Grossen und die Capri Sonnen für die kleinen Gäste sind
kühlgestellt, die Eröffnungsrede ist geschrieben.
Nun kann’s endlich los gehen.
Ich bin etwas angespannt, etwas sehr, etwas zu sehr? Kein Grund,
nervös zu sein, meint meine Frau. Stimmt, meine Freunde kommen, wir werden einen schönen Abend haben,
das ist doch die Hauptsache. Die Aufregung legt sich, als die ersten Gäste eine
Stunde zu früh zur Tür herein platzen. Weitere folgen, nur noch eine halbe
Stunde zu früh, und wie ich kaum bemerkte, ist es an der Zeit, meine kleine Eröffnungsrede zu halten. Einen Laudator schien mir aufgrund meiner fünf
Bilder doch etwas übertrieben. Selbst ist der Künstler, äh, Künzler, sage ich
mir.
„Ich begrüsse
euch zu meiner kleinen Ausstellung „My own Record Stores“, ich begrüsse euch
herzlich zu meinem kleinen Ausstellungsapéro, schön, dass ihr heute alle da seid. Wegen fünf Bilder möchte ich auch
kein grosses Theater veranstalten....Ich bedanke mich bei...und bei...und
bei...
Wie ist es
eigentlich zu dieser Ausstellung gekommen? Eines Tages platzte ich in den Katalog Warehouse Records...und machte so gegen
die 400 Fotos...verwendete so gegen die 100...als das Bild schlussendlich fertig war, schleppte ich es nach
Zürich...1.60 m langes Bild zu fuss..schleppte ich das Bild ein zweites mal nach Zürich...und, hier sind
wir nun. Ich wünsche euch viel Vergnügen und...vinyl never dies.
Hört sich
irgendwie an wie bei "the oscars". Ich hoffe, das ist meinen Gästen nicht
aufgefallen.
Herzlichen Dank
für den schönen Abend, die interessanten Gespräche, die motivierenden Komplimente und Glückwünsche, welche
mir im Gästebuch oder von Auge zu Auge mitgeteilt wurden. Herzlichen Dank für
den schönen Abschluss bei einem gemütlichen Nachtessen in der Pizzeria ciao. Herzlichen Dank für gekaufte
und reservierte Bilder-für mich stimmt’s.
Nicht dass ich mich jetzt aber auf die faule Haut legen werde. Mit Eifer
arbeite ich an meinem Auftragsbild von Los Angels und an meinem Record Store Nr.16, welcher als Ausstellungsobjekt Nr.3 beim Coiffeur Schnittpunkt in Zug
vorgesehen ist.
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